Das Projekt CLOU befindet sich allmählich auf der Zielgeraden. Deshalb fand am 21. November an der SBG Dresden ein praxisrelevanter Verbreitungsworkshop statt, um den aktuellen Status Quo der entwickelten Ideen im Bereich beruflicher Bildung zu präsentieren.
Das Projekt CLOU befindet sich allmählich auf der Zielgeraden. Deshalb fand am 21. November an der SBG Dresden ein praxisrelevanter Verbreitungsworkshop statt, um den aktuellen Status Quo der entwickelten Ideen im Bereich beruflicher Bildung zu präsentieren.
Der Workshop bot die Gelegenheit einem breiten Publikum von Vertreter:innen unterschiedlicher Zielgruppen und Firmen ausgewählte Ergebnisse und Produkte vorzustellen, diese testen und diskutieren zu lassen.
Unter den über 60 Teilnehmer:innen waren Personen mit Personal- und/oder Ausbildungsverantwortung, betriebliche Ausbilder:innen, Teamleiter:innen, Meister:innen, Geschäftsführer:innen, verantwortliche Personen für Arbeitssicherheit sowie Laborleiter:innen und Labormitarbeiter:innen vertreten.
Ablauf des Verbreitungsworkshops
Die Veranstaltung begann mit einer Begrüßung durch den Geschäftsführer Herrn Günthel, der die Bedeutung des Projekts CLOU für die berufliche Bildung hervorhob. Herr Ebert präsentierte im Anschluss den Ideenwettbewerb InnoVET des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Es folgte die umfangreiche Vorstellung des Projekts InnoVET CLOU durch Herrn Kühl, der die Visionen, Ziele und bisherigen Erfolge des Projekts präsentierte. Im Anschluss daran hatten die Teilnehmer:innen die Möglichkeit, an je zwei parallellaufenden Workshops teilzunehmen.
Vormittagsprogramm Workshop 1: „Lernen im Betrieb begleiten – Einblicke in die Qualifikationsangebote der/des Fachexpert:in Aus- und Weiterbildung“
Luisa Kresse und Juliana Dienel (TU Dresden) stellten das Qualifizierungsangebot „Fachexpert:in Ausbildung“ vor. Die Teilnehmer:innen des Workshops erhielten einen umfassenden Einblick in das Konzept, sowohl in die formale als auch in die inhaltliche Gestaltung. Nach der theoretischen Konzeptvorstellung konnten die Teilnehmer:innen ein ausgewähltes Modul auf der Lernplattform praktisch erleben. Darauf folgte eine kurze Onlineumfrage, die Rückmeldungen fielen überwiegend positiv aus. Das konstruktive Feedback wird nun genutzt, um das Konzept weiter auszugestalten.
Weitere Informationen zum Konzept der/des Fachexpert:in Ausbildung finden Sie hier.
Dr.in habil. Ina Krause von der TU Dresden stellte das Qualifizierungsangebot für den/ die Fachexpert:in in der Weiterbildung vor. Es gab hier ebenfalls erste Einblicke in ein Modul auf der Lernplattform und anschließend die Möglichkeit über Evaluationsbögen die Meinung zum Bildungsangebot mitzuteilen. Die gemeinsame Auswertung der Evaluation fand am Ende der gesamten Veranstaltung statt.
Weitere Informationen zum Konzept der/des Fachexpert:in Weiterbildung finden Sie hier.
Vormittagsprogramm Workshop 2: „Teilqualifizierungskonzept zur Entwicklung von Handlungskompetenzen - Erster Qualifizierungsbaustein „Arbeitssicherheit 1“ der/des Berufsspezialist:in für Anlagen– und Arbeitssicherheit“
Der Workshop startete mit einem Impulsvortrag von Frau Prof.in Dr.in Anke Kahl von der Bergischen Universität Wuppertal, der das Thema „Zeitgemäßes Handeln und Denken im Arbeitsschutz“ umfasste. In diesem Vortrag wurde die dringende Notwendigkeit eines Qualifizierungsangebotes für Facharbeiter:innen im Bereich Anlagen- und Arbeitssicherheit am eigenen Arbeitsplatz herausgestellt.
Monica Castillo Perea (SBG Dresden) präsentierte das Qualifizierungsangebot mit einem besonderen Fokus auf der Erprobung des ersten Qualifizierungsbausteins ab Dezember 2023.
Weitere Informationen zum Konzept der/des Berufsspezialist:in für Anlagen- und Arbeitssicherheit finden Sie hier.
- Passt der Berufsspezialist:innen-Abschluss zu den vorgestellten aktuellen Entwicklungen?
- Die Ergebnisse zeigten, dass der Berufsspezialist:innen-Abschluss dazu beiträgt, den Generationenkonflikt zu minimieren. Er ermöglicht den Erhalt von wichtigem Wissen, stärkt die Sicherheitskultur und fördert die Eigeninitiative der Mitarbeiter:innen.
- Sehen Sie Bedarf für den Berufsspezialist:innen-Abschluss für Anlagen- und Arbeitssicherheit in Ihrem Unternehmen?
- Die Mehrheit der Gruppen bejahte dies. Der Abschluss fördert den sicherheitsbezogenen Austausch zwischen den Mitarbeiter:innen im Arbeitsprozess und verhindert mögliche Betriebsblindheit.
- Welche Chancen sehen Sie bei diesem modularen Fortbildungskonzept?
- Die Diskussionsergebnisse wiesen darauf hin, dass das modulare Fortbildungskonzept die Schaffung und Aufrechterhaltung eines bestimmten Sicherheitsstandards ermöglicht und zur Steigerung der Akzeptanz und Motivation der Mitarbeiter:innen beiträgt.
- Welche Herausforderungen nehmen Sie bei diesem modularen Fortbildungskonzept wahr?
- Es wurde erkannt, dass betriebliche Rahmenbedingungen eine Teilnahme erschweren können. Zudem wurde festgestellt, dass die Onlinephasen des didaktischen Konzeptes nicht für jede:n Mitarbeiter:in optimal geeignet sind.
Nachmittagsprogramm Workshop 1: „Kompetenzmessung als Entwicklungsdiagnostik“
Die TU Darmstadt entwickelte ein digitales Instrument zur Erfassung überfachlicher Kompetenzen, welches eine niedrigschwellige und standardisierte Alltagsdiagnostik sozialer, personaler und digitaler Kompetenzen ermöglicht. Prof. Dr. Ralf Tenberg von der TU Darmstadt stellte das betriebliche Kompetenzmesstool vor. Die Teilnehmer:innen hatten die Möglichkeit, sich über ihre Laptops oder Smartphones in das Messtool einzuloggen und es aktiv auszuprobieren. Im Anschluss gab es eine evaluierende Fragerunde bezüglich des Messtools.
Parallel zur TU Darmstadt erstellte die HTW Dresden ein E-Assessment speziell zur Erfassung chemisch-fachlicher Kompetenzen von Lernenden auf Hochschulniveau. Dieses Instrument dient dazu, erworbene Fähigkeiten anrechnungsfähig zu machen und geeignete Bildungsangebote aufzuzeigen.
Dr.in Silke Fähnemann stellte das hochschulische digitale Messtool HTWDATO („HTW Dresden - Digitales Anrechnungs- und Anerkennungstool“) für fachliche Kompetenzen vor. Die Teilnehmer:innen konnten über QR-Codes im Aufgabenpool "stöbern" und so einen Einblick in die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten des Tools gewinnen. Daraufhin folgte ein Austausch, in dem Fragen gestellt und Erfahrungen geteilt wurden. HTWDATO stieß als digitales Tool auf Interesse bei den Teilnehmer:innen – und das nicht nur zur Beurteilung und Bewertung der Fachkompetenz im Sinne der reziproken Durchlässigkeit. Durch die Präsentation und den Austausch konnten weitere Anwendungsgebiete erkannt werden. So bietet HTWDATO als Werkzeug zum einen die Möglichkeit im Ausland erworbene Fachkenntnisse mit denen in Deutschland zu vergleichen. Zum anderen wurde durch die Diskussion sichtbar, dass das digitale Tool Sprachbarrieren abbauen könnte. Im Nachgang werden diese Möglichkeiten weiter untersucht.
Nachmittagsprogramm Workshop 2: Geprüfte/r Berufsspezialist/in Chromatografie bzw. Spektroskopie“
Dr.in Barbara Salden vom Ausbildungsverbund Olefinpartner gGmbH (AVO) und Stephanie Wolf vom Berufsbildungszentrum Chemie (bbz Chemie) präsentierten das Qualifizierungsangebot für Labormitarbeiter:innen. Während der Präsentation wurden die Teilnehmenden über ein Onlinetool zum Bedarf einer Laborfortbildung, den angedachten Rahmenbedingungen und Inhalten sowie der Bekanntheit der neuen Fortbildungsabschlüsse befragt.
Weitere Informationen zum Konzept der/des Berufsspezialist:in Chromatografie bzw. Spektroskopie finden Sie hier und hier.
Es gab überwiegend positives Feedback mit der Erkenntnis, dass die Fortbildung der Personalbindung und Wertschätzung dienen kann. Potenzielle Teilnehmende der Fortbildungen diskutierten, wie damit ein Karriereweg für Beschäftigte im Labor bis hin zum Bachelor Professional bzw. Master Professional beginnen kann.
Ende der Veranstaltungen
Zum Abschluss des Tages wurden die Arbeitsergebnisse durch kurze Pitches der Workshopleiter:innen präsentiert.
Das Interesse der Firmen am Projekt und den Bestrebungen die berufliche Aus- und Weiterbildung attraktiv und zeitgemäß zu gestalten, war groß. Die Bildungsprodukte aus CLOU, welche auf die beruflichen und betrieblichen Bedarfe reagieren, wurden mit großem Anklang diskutiert und angenommen.
Als Herausforderung ging hervor, dass trotz solcher Events, der Berufsbildung im Alltag kaum Aufmerksamkeit zukommt. Viel zu wenige Unternehmen kennen die neuen Fortbildungsstufen und deren Potenziale. Zudem ist in den Betrieben nicht geklärt, welche Rahmenbedingungen innerhalb der Firmen geschaffen werden müssen, um eine gute Weiterbildung der Fachkräfte ermöglichen zu können.
Abschließend lässt sich festhalten, dass das Interesse der Unternehmen an unserem Projekt ein ermutigendes Zeichen für die Notwendigkeit und Relevanz zeitgemäßer beruflicher Aus- und Weiterbildung ist. Die positiven Rückmeldungen und die lebhafte Diskussion über die Bildungsprodukte aus CLOU bekräftigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Weitere Impressionen des Workshops
- Angeregte Gespräche mit dem Geschäftsführer der SBG Hr. Günthel Angeregte Gespräche mit dem Geschäftsführer der SBG Hr. Günthel
- Ausprobieren der Lernplattform Ausprobieren der Lernplattform
- Die Fachexperten Aus- und Weiterbildung werden vorgestellt Die Fachexperten Aus- und Weiterbildung werden vorgestellt
- Diskussionsrunden während des Workshops des Berufsspezialisten Chromatographie und Spektroskopie Diskussionsrunden während des Workshops des Berufsspezialisten Chromatographie und Spektroskopie
- Einblick in das betriebliche Kompetenzmesstool der TU Darmstadt. Einblick in das betriebliche Kompetenzmesstool der TU Darmstadt.
- Einblick in das digitale Messtool fachlicher Kompetenzen der HTW Dresden Einblick in das digitale Messtool fachlicher Kompetenzen der HTW Dresden
- Einblicke in die Lernplattform Einblicke in die Lernplattform
- Für das leibliche Wohl wurde gesorgt Für das leibliche Wohl wurde gesorgt
- Hr. Kühl stellt InnoVET CLOU vor. Hr. Kühl stellt InnoVET CLOU vor.
- Ideensammlung im Workshop zum Berufsspezialisten Anlagen- und Arbeitssicherheit Ideensammlung im Workshop zum Berufsspezialisten Anlagen- und Arbeitssicherheit
- Sicherung der Workshopergebnisse des Berufsspezialisten Chromatographie und Spektroskopie Sicherung der Workshopergebnisse des Berufsspezialisten Chromatographie und Spektroskopie
https://www.clou-zukunft.de/aktuelles/67-clou-pr%C3%A4sentiert-ergebnisse#sigProIda001330a80